Nachdem es im Jahr 2017 zu massiven Anrainerbeschwerden kam wurden im April 2018 im Rahmen einer Stadtteilversammlung des Bezirksrat Jakomini Maßnahmen zur Lärmbekämpfung durch die Veranstaltungen am TU Campus bzw. der in der Nacht fröhlich nach Hause ziehenden Studenten und Studentinnen vereinbart. Im Zuge einer Stadtteilversammlung am 06. Juni 2019 wurden nunmehr die Ergebnisse der gesetzten Maßnahmen und der Lärmmessungen präsentiert. Erfreulicherweise zeigten die seitens des Rektorates der Technischen Universität Graz und der TU Graz Hochschülerschaft umgesetzten Verbesserungsvorschläge zur Lärmreduktion mit einer Ausnahme positive Wirkung.
Der Bezirksrat Jakomini hat zu dieser Veranstaltung alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Informationsaustausch und Dialog geladen und alle waren gekommen: Der Rektor der Technischen Universität Graz, Univ.Prof. Dr. Harald Kainz, der Obmann der Hochschülerschaft der TU Graz, Georg Rudelstorfer, der Leiter der TU Graz Gebäude und Technik, Dipl.Ing. Gerhard Kelz, der Leiter des Referates für Veranstaltungen der Bau- und Anlagenbehörde, Ing. Andreas Köhler, der stellvertretende Leiter der Polzeiinspektion Plüddemanngasse, Chefinspektor Wolfgang Hohm und der Leiter des Referates für Lärmbekämpfung und Schallschutz der Stadt Graz, DI(FH) Rudolf Ruthofer. Natürlich waren auch die betroffenen AnrainerInnen und StudentInnen zahlreich erschienenen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und dem Informationsbericht des Bezirksvorstehers Klaus Strobl wurden die Messergebnisse des seit dem vorigen fix installierten Lärmmessgerätes am Campus der TU Inffeldgründe von Ao.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Graber und DI Jamilla Balint präsentiert. Diese wurden auch vom Umweltamt der Stadt Graz als unabhängige Überwachungsbehörde überprüft.
Die Messergebnisse in Bezug auf die Lautstärke zeigten mit einer einzigen Ausnahme, nämlich dem Sommerfest der ÖH Österreichische Hochschülerschaft am 08. Juni 2018, dass die von der Behörde auferlegten Lärmpegelobergrenzen eingehalten wurden. Dies stimmte auch mit den Wahrnehmungen der Anrainerinnen und Anrainer der benachbarten Wohnsiedlungen in der Sandgasse überein. Rektor H. Kainz stellte dazu klar und eindeutig fest, dass der Veranstalter diesbezüglich verwarnt wurde und im Wiederholungsfalle ein Veranstaltungsverbot bekommt.
Auch der Vorsitzende der ÖH G. Rudelstorfer merkte an, dass sämtliche Veranstalter im Vorfeld über die Rahmenbedingungen für die Veranstaltungen (Einhaltung der Lärmpegelobergrenzen, kein Abbau von Tischen, Tribünen etc. in der Nacht und Durchsagen während der Veranstaltung, die Gäste anzuhalten sich nach dem Ende in ruhiger und gesitteter Weise nach Hause zu begeben) instruiert wurden. Auch dieses Informationsmanagement zeigte positive Wirkung.
Keine Einigung konnte es nach wie vor dahingehend geben, dass die Veranstaltungen unter der Woche nicht bis 02.00 Uhr früh genehmigt werden sollen. Diesbezüglich gab es jedoch einen Antrag des Bezirksrat Jakomini vom 25. September 2018 an die Stadt Graz, die „Veranstaltungsrichtlinien derart anzupassen, dass auch sogenannte „halböffentliche Flächen, die regelmäßig als Veranstaltungsstätten genutzt werden und wie dies auf den Inffeldgründen derzeit der Fall ist, in diese Richtlinie einbezogen werden, sodass zukünftig auch für diese Flächen die Dauer von Veranstaltungen verpflichtend um 22.00 Uhr endet.“ Leider gab es diesbezüglich noch keine Reaktionen seitens der Stadt Graz.
Insgesamt sind wir der Meinung, dass die gesetzten Maßnahmen deutliche Wirkung zeigen und werden weiter beobachten, wie sich der Verlauf der Veranstaltungen am TU Campus Inffeldgründe im heurigen Jahr entwickeln wird.
Quellen:
1. Stadtteilversammlung Inffeldgründe 18. 04. 2018: Informationsbericht Bezirksvorsteher
2. Stadtteilversammlung Inffeldgründe 18. 04. 2018: Protokoll
3. Stadtteilversammlung Inffeldgründe 03. 06. 2019: Informationsbericht Bezirksvorsteher
4. Beschlussfassung Bezirksrat Jakomini 25. 09. 2018: Anpassung Veranstaltungsrichtlinien
4. Beschlussfassung Bezirksrat Jakomini 28. 01.2019: Vorlage Auswertung der Lärmmessungen 2018
5. Messergebnisse Lärmüberwachung 2018